Über 10’000 Unihockeyfans sorgten für eine unvergessliche Stimmung in Zürich an der Heim WM. Trotz zwei Niederlagen in den entscheidenden Spielen zeigte dieser Event neue Dimensionen auf. Unihockey wurde so professionell präsentiert, wie nie zuvor hierzulande. Die sportliche Analyse fiel indes viel kritischer aus. Die Schweiz verliert seit Jahren an Boden gegenüber den Referenznationen. Deswegen muss jetzt eine Lösung gefunden werden: Unihockey soll zum Schulfach werden, damit mehr junge Talente international konkurrenzfähig sind. Wie das bereits heute umsetzbar ist, zeigt folgender Beitrag.
Sie setzten alles daran, Weltmeister zu werden, und dennoch waren die Chancen nicht auf der Seite des Schweizer Nationalspieler. Denn im Vergleich zu den Weltmeistern fehlten ihnen etliche Stunden Unihockey-, Athletik- und Mentaltraining. Und zwar nicht in den letzten beiden Jahren, sondern in den vielen Jahren vorher.
Trainings am Morgen früh
Das Geheimnis des Erfolgs liegt sehr wahrscheinlich in den zusätzlichen Trainings. Da diese nicht einfach am Abend angehängt werden können, braucht es Trainingseinheiten tagsüber und zwar bereits im Nachwuchsalter. Da liegt der Schluss nahe, dass Unihockey zum Schulfach werden muss. Tatsächlich zeigte sich in den letzten Jahren, dass markant mehr Spieler:innen der Auswahlen eine Sportschule besuchen und tagsüber trainieren können. Emanuel Zürcher, Trainer der U15 Männer des UVSGA, sagt es so: „Es ist kein zwingendes Kriterium in der Sportschule zu sein. Doch es zeigt sich statistisch, dass die Chance für eine Auswahl selektioniert zu werden, dadurch deutlich steigen“. Während es früher vor allem Trainings am Mittwochnachmittag waren, werden heute tägliche Trainings am Morgen früh angeboten. Die Ostschweiz bietet mit diversen Sportschulen ein reiches Angebot für Schüler:innen mit dem Traum einmal selber vor 10’000 Fans in einem Finalspiel einer Unihockey-WM zu spielen. Für das Schuljahr 2023/2024 laufen jetzt die Anmeldungen.
Sportschulen in der Ostschweiz
Die Sportschule kann in den drei Oberstufen-Schuljahren besucht werden. Der Stundenplan und die gesamte Organisation ist darauf ausgerichtet, den Talenten optimale Bedingungen für zwei Karrieren zu bieten: im Sport und dem Beruf. Hier sind die Standorte der Sportschulen in den Kantonen St. Gallen, Glarus und Appenzell aufgelistet:
Kanton St. Gallen
Schule Bad Ragaz
Oberstufenzentrum Widem, Gams
Oberstufe Mittelrheintal, Heerbrugg
Schule Nesslau
Schule Quarten
Schule Rapperswil-Jona
Schule der Stadt St.Gallen
Oberstufe Lindenhof, Wil
Kantone Appenzell
Sportschule Appenzellerland
Kanton Glarus
Sportschule Glarnerland
Viele Sportschulen starten mit dem Aufnahmeprozedere Ende 2022. Häufig ist der Eingabeschluss in den Monaten Januar bis März. Danach ist nur selten ein Quereinstieg innerhalb vom Schuljahr möglich. Deswegen lohnt sich eine frühzeitige Information über die Angebote.
Talentkarte als Voraussetzung
Der Zugang zu Sportschulen ist nebst den individuellen Kriterien der jeweiligen Schule auch durch eine Talents Card von Swiss Olympic geregelt. Diese Karten werden jeweils vor den Sommerferien durch eine regionale Selektion neu vergeben. Wer sich demnach für eine Sportschule anmeldet, soll sich gleichzeitig die Selektion der Auswahlteams 2023/2024 vormerken.
Weitere Informationen zu Sportschulen in der Region können beim UVSGA angefordert werden. Für Anmeldungen und konkrete Informationen über die einzelnen Schulen kann die jeweilige Website weiterhelfen.